Montag, 24. Dezember 2012

Warum gibt es keine Motoren mit zusätzlicher Wasser Ethanol Einspritzung für die Serienproduktion?


Question by vektor_cp2: Warum gibt es keine Motoren mit zusätzlicher Wasser Ethanol Einspritzung für die Serienproduktion?
Hi,

warum gibt es für die Normalen Fahrzeuge keine Motoren mit Wasser Ethanol Einspritzung? Dann könnte man sich auch das ganze Gschmarrie mit dem E10 sparen und das Ethanol würde trotzdem verbraucht. Wer hätte schon was dagegen, hey, dein Auto braucht 20% weniger Sprit, hat 40% mehr Leistung und einen wesentlich geringeren Schadstoffausstoß. OK. Es braucht halt jetzt auch noch ein bischen mehr Wasser. Weiß jemand von euch, warum es das nicht gibt?

Grüßle


Best answer:

Answer by Tyler Durden
Bei Automotoren handelt es sich um Verbrennungsmotoren, also muss du eine brennbare Substanz nehmen. Ethanol-Wasser-Gemische brennen erst ab höheren Ethanolanteilen (ich glaube ab so ca. 60%, bin mir aber nicht mehr so sicher).
Verbrennung ist Oxidation und Wasser kannst du unter normalen Bedingungen nicht so einfach weiter hochoxidieren, z.B. zum Wasserstoffperoxid, also ist das Wasser überflüssig für den Motor.



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1 Kommentar:

  1. Zuerst mal @Tyler D. ..und andere, die diese Technik nicht kennen.
    Wasser Methanol (oder Ethanol) ist ein ZUSATZ. Der Motor isdt an sich ein ganz normaler Verbrennungsmotor. Im Brennraum wird ganz normal Benzin oder Diesel verbrannt, aber zusätzlich eine Mischund aus destilliertem Wasser und Methanol oder Ethanol eingespritzt. Diese Mischung expandiert in der Verbrennungswärme und bewirkt dabei mehrere Sachen. Erstens verbrennt der Alkohol als zusätzlicher Treibstoff, zweitens verdampft das Wasser und expandiert, damit wird die Menge der verbrennungsgase grösser und der Druck höher, damit auch die Leistung grösser, drittens wird der motor von innen her gekühlt.
    Du kannst dadurch hochverdichtete Motoren ( mit sowieso schon grösserem Wirkungsgrad) mit mangelhaften billigen Treibstoffen niedriger Oktanzahl fahren, da die Klopfneigung der Motoren stark verbessert wird. Der Verbrauch wird deutlich niedriger, da das Wasser durch die Drucksteigerung und abkühlung der Verbrennungsgase einen deutlich höheren Wirkungsgrad gibt. Die Verbrennung generiert weitaus weniger Stickoxide, da die Verbrennungstemperatur niedriger ist (hier besonderer Vorteil bei Einsatz in Dieselmotoren).
    Die Technik gibt es schon seit den 30er Jahren und wurde vor allem bei Rennmotoren und im zweiten Weltkrieg von deutscher Seite im Flugmotorenbau eingesetzt.

    So, jetzt zur Frage.
    Das hat mehrere Gründe, warum diese Technik nicht im Serienbau verwendet wird.

    Erstens: Kosten. Mit einem Turbolader kannst Du ebenfalls Leistung und auch Verbrauich optimieren, bei weit geringerem Aufwand. Allerdings ist das kein echtes Argument, weil Du auch und gerade bei einem Turbomotor noch einmal deutlich den Effekt steigern kannst, weil Du die Verdichtung deutlich erhöhen kannst (Turbomotoren haben sonst niedrige Verdichtung und damit generell niedrigeren Wirkungsgrad).
    Der Kunde wird aber das System nicht kaufen, weil es im Vergleich zum Turbo deutlich teurer ist.

    Zweitens: Die Technik stellt hohe Anforderungen an die Schmierung des Motors und verlangt (noch) häufigen Service.

    Drittens: wahrscheinlich gibt es hier patentrechtliche Probleme. So weit ich weiss liegt das Patent in wesentlichen Teilen immer noch bei Daimler Benz, und gerade diese Firma bekleckert sich in Sachen Benzinverbrauch und moderne Motortechnik nicht gerade mit Ruhm. Die Hybridtechnik ist ebenfalls schon lange vor Toyota von Daimler entwickelt, wurde aber als Irrweg fallengelassen und an Toyota für nen Appel und nen Ei verkauft. Bei der Wasser-Alkohol Einspritzung ist das meines Wissens nach bislang so, dass hier Daimler auf den Patenten sitzt und anderen Herstellern den Serienbau untersagt.

    Viertens: schlicht Marketinggründe. Die Technik ist relatic unbekannt, Du musst einen wahnsinnigen Marketingaufwand treiben, um den Kunden davon zu überzeugen, dass er statt eines E 320 einen E160 W/E kaufen soll. Die 320 hat hier einfach beim Kunden eine psychologische Wirkung, die durch jahrzehnte marketing geschaffen ist. Mit Wasser/Alkohol musst Du die ganze Geschichte umdrehen. Das kostet einfach zu viel Geld.

    Toyota hat die Hybridtechnik zur Serienreife gebracht und ist einfach das Risiko eingegangen. Das hat Toyota in den ersten Jahren massiv geld gekostet, bezahlt sich aber jetzt. Deutsche Firmen, wie Daimler sind da bei weiten nicht so risikobereit.

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